Bounce-Rate senken: 10 effektive Tipps bei einer hohen Absprungrate

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Eure Absprungrate ist zu hoch? Dann geht es euch wie vielen anderen Webseitenbetreibern auch. Welche Ursachen eine hohe Bounce-Rate haben kann, wann man überhaupt von einer hohen Absprungrate spricht, welche negativen Folgen sie für die Rankings hat und was ihr dagegen tun könnt, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Bounce-Rate: kurz und knapp erklärt

Die Bounce-Rate wird im Deutschen als Absprungrate bezeichnet und beschreibt die Rate der Webseitenbesucher, die sich lediglich eine einzelne Seite (die Einstiegsseite) anschauen und nicht weiter mit der Webpräsenz interagieren. Google selbst sagt dazu:

Bei Google Analytics wird ein Absprung als Sitzung gerechnet, bei der nur eine einzige Anfrage an den Analytics-Server ausgelöst wird, etwa wenn ein Nutzer eine einzige Seite Ihrer Website besucht und die Seite dann verlässt, ohne dass für diese Sitzung weitere Anfragen an den Analytics-Server ausgelöst werden.

Bounce-Rate als natürlicher Feind der Conversion

Bei den meisten Webseiten besteht das Ziel in der Interaktion (Conversion): Betreiber von Affiliate-Webseiten möchten, dass Produktlinks angeklickt werden und Blogs, Infoportale und Online-Magazine verdienen nur dann Geld, wenn User auf Performance-Werbung oder andere Werbemittel klicken. Selbst wenn nicht direkt mit der Website Geld verdient werden soll, haben z.B. Unternehmen ein bestehendes Interesse daran, dass sich potentielle Kunden genauer mit dem Angebot der Firma auseinandersetzen.

Um diese Ziele zu erreichen, ist es sinnvoll, die Verweildauer auf einer Webseite zu erhöhen und den User im besten Fall zu animieren, auch andere Inhalte anzuklicken. Eine hohe Bounce-Rate ist also erst einmal kein gutes Zeichen.

Wann ist die Bounce-Rate zu hoch?

Wann eine Absprungrate zu hoch ist und das Ranking negativ beeinflusst, lässt sich nicht pauschal definieren. Aus der Erfahrung heraus sind Bounce-Rates bis 50 % vollkommen in Ordnung. Alles darüber sollte genauer betrachtet werden. Liegt die Absprungrate jedoch auf vielen Seiten über 80 %, besteht in der Regel akuter Handlungsbedarf.

Ursachen einer hohen Absprungrate sind in den meisten Fällen:

  • fehlende Website-Tracking-Codes
  • unattraktive Website-Gestaltung
  • lange Ladezeiten
  • geringe Usability (Nutzerfreundlichkeit)
  • fehlende interne Verlinkung
  • wenig Content
  • nicht erfüllte User-Erwartungen

Auswirkungen auf das Ranking

Google bezieht sich auf viele verschiedene Faktoren, die das Ranking einer Webseite beeinflussen – die Bounce-Rate kann einer davon sein. In welchem Umfang die Absprungrate als Metrik von Google direkt in die Bewertung einer Seite mit einfließt, ist nicht bekannt. Fakt ist aber: Besucht jemand eure Webseite, verlässt diese jedoch sofort wieder, ohne zu interagieren, kann die Suchmaschine das als Zeichen dafür deuten, dass der User mit dem Inhalt nicht zufrieden war. Vor allem dann, wenn der Seitenzugriff über ein organisches Suchergebnis erfolgt.

Konkret: Die Suchanfrage wurde schlecht bedient. Weil Google seinen Usern die bestmöglichen Ergebnisse zu Suchanfragen liefern möchte, wirft die hohe Absprungrate also ein schlechtes Licht auf die Website.

Ausnahmen bestätigen die Regel: hohe Bounce-Rate nicht in jedem Fall negativ

In gewissen Fällen hat die Bounce-Rate, isoliert betrachtet, keinen großen Aussagewert. Solche Spezialfälle sind z.B. Seiten, die keine Unterseiten haben. Auf einem OnePager werden logischerweise keine weiteren Seiten angeklickt.


Als OnePager werden Websites bezeichnet, die im Single Page Webdesign dargestellt werden, also aus nur einer einzigen HTML-Seite bestehen.


Weil Google Analytics jeden Besuch zur Absprungrate hinzurechnet, wenn keine zweite Seite der Webpräsenz aufgerufen wurde, lässt sich auch bei Webseiten MIT mehreren Kategorien und Unterseiten keine pauschale Aussage darüber treffen, ob die Bounce-Rate immer und allgemeingültig als negatives Zeichen gewertet werden kann. Drehen wir den Spieß mal um: Ist der User mit dem angeklickten Suchergebnis so zufrieden, dass er es nicht für nötig betrachtet, noch weitere Seiten der Website anzuklicken, fließt auch dieser Exit in die Bounce-Rate mit ein. Wir ihr das vermeiden könnt, erfahrt ihr im nächsten Abschnitt!

Absprungrate senken: 10 goldene Tipps

Tipp 1: SEO Titel & Meta-Beschreibung anpassen

Ein häufig vernachlässigter Grund für hohe Absprungraten ist, dass der User nicht das gefunden hat, was er suchte. Stellt also sicher, dass ihr mit der Beschreibung auf der SERP (Suchergebnisseite bzw. Search Engine Result Page) keine Erwartungen schürt, die ihr nachher nicht halten könnt.

Tipp 2: Content überarbeiten

Prinzipiell scheint das jeweilige Thema interessant zu sein, sonst hätte der User auf der SERP erst gar nicht auf das Suchergebnis geklickt. Um den Absprung und die Rückkehr zur Suchmaschine (die Bounce-Rate nennt man deshalb gerne auch Return-to-SERP-Rate) zu verhindern, muss der Content ein gewisses Maß an Qualität besitzen. Sorgt dafür, dass die Texte ansprechend geschrieben sind, visueller Content das geschriebene Wort unterstützt und die Aufteilung benutzerfreundlich ist. Außerdem sollten Bilddateien komprimiert sein, um die Ladezeiten gering zu halten. Tipp: Die Ladezeiten eurer Website könnt ihr mit Google PageSpeed Insights analysieren.

Tipp 3: Interne Verlinkung anpassen

Damit User animiert werden, auch andere URLs eurer Webseite anzuklicken, sollte jeder Beitrag bzw. jede Seite auf andere Seiten verweisen. Zu den Basics gehört die Verlinkung anderer Unterseiten im Text eines Artikels. Für die Conversion sind allerdings Related-Posts-Widgets Gold wert, die beispielsweise in Blogs und Magazinen auf andere interessante Inhalte zu speziellen Themen verweisen.

Tipp 4: Menüstruktur erweitern

Neben der internen Verlinkung via Ankertexten und Related-Posts-Plugins sollte die grundlegende Menüstruktur attraktiv gestaltet sein. Im Trend liegen zum Beispiel sogenannte Mega-Menus, die optisch ansprechend gestaltet einen direkten Einblick in die Themen jeweiliger Kategorien geben.

Tipp 5: Fachbegriffe erklären

Auch wenn die Zielgruppe klar sein sollte und ihr damit grob wisst, welchen Kenntnisstand eure Leser bzw. Kunden besitzen, kann man sich nie zu 100 % sicher sein. Abkürzungen und Fachbegriffe solltet ihr deshalb entweder als Zusatzinformation auf der gleichen Seite, oder aber in einem separaten Artikel erklären. Vor allem für Fachbegriffe eignet sich dazu ein Glossar.

Tipp 6: Nicht alles in einen Artikel packen

Zwar sollten Webseitentexte (wir bevorzugen das Wort Content, das neben Texten auch Bilder und Grafiken umfasst) einen gewissen Grundumfang nicht unterschreiten, doch manchmal lohnt es sich, nicht alles auf eine einzige Seite zu packen. Themen holistisch zu behandeln kann auch bedeuten, den Content aufzudröseln und auf mehrere Unterseiten zu verteilen. Nur indem der Leser bei der Stange gehalten wird, lässt sich Conversion generieren und die Bounce-Rate senken.

Tipp 7: Content auf Longtail-Keywords optimieren

Unser nächster Tipp zur Senkung der Bounce-Rate baut direkt auf den vorherigen Tipps auf. Wieso? Weil Longtail-User (Nutzer, die mit detaillierten Suchanfragen aus mehreren Begriffen oder ganzen Sätzen auf eine Webseite gelangen) genau wissen, was sie wollen, solltest Du Ihnen auch genau das in angemessenem Umfang liefern. Tipp: Weil Longtail-Keywords geringere Suchvolumen haben, empfehlen sich Übersichtsseiten (z.B. Tag-Archive, Kategorien, etc.), die Du auf das Short-Tail-Keyword optimierst. Von dort kannst Du dann auf alle einzelnen Longtail-Artikel verweisen.

Tipp 8: Nutzung für Mobilgeräte verbessern

Statt über den Desktop-PC, googeln die meisten Menschen heutzutage mit ihren Smartphones und Tablets. Die Optimierung von Webseiten für mobile Endgeräte ist deshalb längst nichts neues und gängige Praxis. Zur Mobile-Usability zählt allerdings mehr als ein Responsive Webdesign: Zu lange Absätze in Texten machen sich z.B. alles andere als gut auf einem Smartphone-Bildschirm und sorgen schnell dafür, dass User die Seite schließen und die Bounce-Rate steigt.

Tipp 9: Nicht mit Werbung übertreiben

Noch vor wenigen Jahren wären die (Un)mengen an Ads auf Webseiten undenkbar gewesen. Auch wenn Pop-Ups und Video-Ads gute Umsätze für Webseitenbetreiber erzielen und User mittlerweile ziemlich abgehärtet erscheinen, ist weniger manchmal mehr. Nervt das ganze Geblinke direkt auf den ersten Blick, flüchten viele User direkt zurück auf die SERP.

Tipp 10: Analytics-Code anpassen

Um zu verhindern, dass auch Direct-Traffic (z.B. durch Stammleser) in die Berechnung der Absprungrate einfließt, kannst Du den asynchronen Google Analytics Code anpassen. Fügt dazu die Zeile:

setTimeout(‘_gaq.push([\’_trackEvent\’, \’NoBounce\’, \’Over 10 seconds\’])’,10000);

unter folgender Code-Zeile ein:

pageTracker._trackPageview();

So werden lediglich Seitenaufrufe zur Bounce-Rate gerechnet, die weniger als 10 Sekunden dauern. Durch die Anpassung des Wertes könnt ihr die Zeitspanne nach euren Vorstellungen definieren, um eine realistische Bounce-Rate zu erhalten.

Fazit:

Die Absprungrate alleine ist kein verlässliches Merkmal, anhand dessen ihr die Qualität eurer Webseite bewerten könnt. Auch die Relevanz für das Ranking ergibt sich nur aus der Verbindung mit anderen User-Signals. Erst wenn ihr den Wert mit anderen Analytics-Daten verknüpft, zeigen sich etwaige Schwächen, die ihr optimieren solltet. Am wichtigsten erscheint hier die Time-on-Site und die Art des Traffics (organisch oder direkt).

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